6 Meter 70 Wasserstand
--- geht das überhaupt??

Aquarien mit Naturlicht und sogar höherem Wasserstand gibt es. Ebenso sind  reine Fischaquarien, die Wasserstände von mehr als zwei Metern haben, nicht so außergewöhnlich. In Amerika findet man sehr schöne Aquarien ,die hohe Wasserstände haben und mit natürlichem Sonnenlicht arbeiten,z.B. “im Monterey Bay Aquarium”. Aquarien mit Kunstlicht und gleichzeitig einem Wasserstand von mehr als 6 Metern sind aber die Ausnahme und das meines Wissens einzige Objekt in Deutschland steht in Osterholz Scharmbeck bei Bremen, in der Kreissparkasse Osterholz.

Bei der Planung eines Neubaus wurde nach einer besonderen Attraktion für die Kunden und die Bürger der Stadt gesucht. Herr Marg, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse und in seiner Freizeit begeisterter Hobbytaucher, der eine Vielzahl von Korallenriffs aus eigener Anschauung kennt, hatte die Idee, diese faszinierende Unterwasserwelt in die Schalterhalle zu bringen. So entstand das wohl in Deutschland einmalige Objekt.

- Bau und technische Ausstattung

Die Bauleitung wurde beauftragt ein in die Kassenhalle integriertes Aquarium zu entwerfen .Es sollte eine Säule werden, 6.70 Meter hoch, 2.50 Meter Durchmesser mit einem Bruttoinhalt von 32000 Liter Wasser. Nachdem nun die Größe und Standort gefunden waren , wurden Firmen gesucht, die dieses einmalige Projekt verwirklichen konnten. Aufgrund der Größe und Einmaligkeit wurde ein Konsortium gegründet, die sich dieser Herausforderung stellten.Für alle Beteiligten war es eine große Herausforderung eine solche Aufgabe zu übernehmen. Eine nicht gerade alltägliche Aufgabe ist es, eine Säule von über 6 Metern Wasserstand mit Licht zu versorgen. Nicht nur die angesprochene Beleuchtung, sondern auch die Filterung, sowie die gesamte Konzeption, mußten ganz auf das Zusammenleben von Korallen und Fischen abgestimmt werden.

- Beleuchtung

Zu der Lichtfrage kam das Hitzeproblem, das wir hatten. Wir entschlossen uns, 8 Strahler mit je 2000 Watt in einem Ring über dem Aquarium zu installieren, die mit TIEFBREIT strahlenden Reflektoren ausgestattet sind. Die HQI-Strahler sind  so geschaltet, daß jeweils zwei gegenüberliegende gekoppelt  sind und vier Stunden brennen. Das jeweils nächste Paar schaltet sich zeitversetzt nach zwei Stunden ein, so daß nur morgens ( 8.00 – 10.00 Uhr) und abends ( 18.00 -  20.00 Uhr) zwei Lampen brennen. In der übrigen Zeit des Tages brennen wechselseitig vier Lampen.
Zur Ableitung der enorme Wärme, die durch die Brenner entsteht, wurde in die Planung ein extra dafür gelegter Absaugkanal ( 40 x 15 cm ) einbezogen,
Um zu verdeutlichen was für eine Energie freigesetzt wird, hier ein Beispiel: In der Bauphase war der Einstieg noch nicht fertig, so daß  wir Bohlen über die Plexiglassäule legen mußten, um in das Aquarium eintauchen zu können. In der Zeit, in der wir im Aquarium tauchten, wechselten die Lichtquellen. Es waren nun die Brenner an, die sich unter der Bohle befinden. Nach ca. 10 Minuten begann  die ca. 60 cm vom Brenner entfernte Bohle zu brennen! Man kann sich unsere Blicke beim Auftauchen vorstellen.

- Filteranlage

Das Herzstück der Filteranlage ist ein Abschäumer und ein anschließender Rieselfilter, der mit dem vom Abschäumer abfließenden Wasser betrieben wird.

Der Eiweissabschäumer ist mit der patentierten Innen- u. Außenspülung versehen, die zwar nicht die generelle Reinigung des Schaumrohres übernimmt, aber längere Standzeiten bis zu zwei Wochen ermöglicht. Im Nachhinein hat sich aber ein wöchentlicher Reinigungsrhythmus eingespielt, der ein optimales Abschäumen gewährleistet.

 Die zwei Injektordüsen, die den Eiweißabschäumer mit Luft versorgen, haben jeweils eine Luftleistung von 9000 lt./h. Die Durchflußmenge liegt bei ca. 25000 lt./h Salzwasser. Der anschließende Rieselfilter ist bestückt mit lebenden Steinen.

Für die Strömung sorgen zwei Pumpen mit einer Leistung von je 50.000 Liter in der Stunde. Eine weitere Pumpe mit 32.000 Liter Leistung versorgt den Abschäumer und eine identische Pumpe ist für die Umwälzung des Kreislaufes zwischen  Aquarium und Filteranlage verantwortlich.Alle Rohrleitungen und Ausströmer sind in einer Mittelkonstruktion innerhalb der Säule untergebracht, die pyramidenartig  mit Stempel und Zwischenböden bis zur Wasseroberfläche gezogen wurde.

An dieser Mittelkonstruktion wurde auch der Aufbau der Riffkonstruktion  fixiert. 3 Tonnen lebendes Riffgestein wurden mit Hilfe von V4A Stangen, die in die Pyramidenkonstruktion eingebracht worden sind und hunderten von Kabelbindern, befestigt. Nur der obere Teil der Säulenkonstruktion wurde mit einem Spezialkleber befestigt, um nicht zu weit nach außen zu kommen.

Einer der spannendsten Momente war, als ein extra dafür hergerichteter Tanklastzug, mit frisch aus dem Atlantik abgepumpten Salzwasser, das Aquarium befüllte und wir die Filteranlage in Betrieb nahmen. Alle an dem Projekt Beteiligten, warteten mit Spannung auf diesen Moment und waren erleichtert, daß dieser Teil  der Anlage erfolgreich abgeschlossen wurde und die  monatelange Vorbereitung und Planung erfolgreich war.

- Einlaufphase

Nun konnte das Aquarium in Ruhe “einlaufen” , denn bis zu Eröffnung hatten wir noch 6 Wochen Zeit.
Da es ein Neubau war und man sich bei einem solchen Projekt nie sicher sein kann , daß alles klappt, wurde eine tägliche Kontrolle von mir durchgeführt.
Da tauchten auch schon die ersten Probleme auf. Die Wärmeausstauscher der Kreissparkasse arbeiteten noch nicht einwandfrei und das Aquarium drohte  die kritischen Bereiche zu überschreiten. Wer schon mal ein Haus gebaut hat, weiß, daß immer etwas schiefgeht. Innerhalb von Stunden wurde nach Absprache ein transportables Kühlgerät beschafft und provisorisch angeschlossen. Auch weitere Kleinigkeiten waren jeden Tag zu berichten, bis  sich alles mehr und mehr einspielte. Weitere Noteinsäze waren durch die gute Konzeption und der hervorragenden Zusammenarbeit nicht notwendig und nach drei Wochen waren die Wasserparameter im optimalen Bereich
.

- Erstbesatz mit Wirbellosen und Fischen

- Wirbellose

Bei diversen Tauchgängen die Korallen eingebracht und verankert. Sehr viele der Leder.- und Weichkorallen wurden wiederum mit Kabelbindern befestigt, indem wir kleine Löcher in die Substratsteine bohrten und die Korallen so am steilen Riff befestigen konnten. Auch eine Vielzahl an Krusten und Scheibenanemonen wurden auf ähnliche Weise eingebracht.
Auf Steinkorallen wurde anfänglich gänzlich verzichtet. Einerseits, weil niemand genau sagen konnte wie sich das Riff entwickeln würde und zum anderen, weil durch das wöchentliche Tauchen in diesem beengten Zylinder die Gefahr der Zerstörung sehr groß wäre.

- Fische

Einige Wochen nachdem nun der Besatz eingebracht wurde, kamen kurz vor Eröffnung der neuen Gebäude der Kreissparkasse Osterholz die Fische in den großen Zylinder. Ein grosser Verband von 30  Zebrasoma Xanthurus, 25 Zebrasoma flavescens,15 Chtenochaetus strigosus bildeten die “Algenfresserkolonne”. Abgerundet wurde das Besatz mit 150 grünen Chromis. Weiterhin wurde eingesetzt: 5 Flammenkaiserfische,2 Chelmon rostratus,1Pygoplites diacanthus,2 paar Putzerfische,50 Putzergarnelen und 20 Gelbschwanzdemoisellen.
Die runde Bauform ermöglicht es viel mehr Fische gleicher Gattung in ein Aquarium zu setzten, als in ein rechteckiges , da die Fische kein Ende sehen und sich dadurch viel friedlicher verhalten. Auch das Wachstum der Fische ist beträchtlich.
Die gesamte Fauna in dem Aquarium entwickelte sich zusehends und  die Korallen öffneten sich immer besser. Selbst in Bodennähe von 6 Metern entwickelte sich alles gut
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- Wasserpflege

Die Wasserpflege würde nun eine wichtige Rolle spielen. Durch die optimale Abschäumung wurden die Futtermengen , die die Fische brauchen abgefangen und ein wöchentlicher Wasserwechsel von 1000 Liter wird  in speziell dafür eingebauten Tanks durchgeführt. Im Technikraum sind drei Tanks mit je 1000 Liter untergebracht die alle mit der , ebenfalls im Technikraum befindlichen Osmoseanlage , befüllt werden. Da das Ausgangswasser mit einem ungünstigem PH-Wert von 9 aus der Leitung kommt, wird das Osmosewasser nach dem Umfüllen in den jeweiligen Tanks mit einer eigens dafür angeschlossenen CO2 Anlage auf einen für das Ansetzten von Salzwasser günstigen PH-Wert von 6.5 gebracht. Dies sorgt dafür das keine Ausfällungen , insbesondere des CALZIUMS, eintreten. Das so hergestellte Salzwasser wird nun drei Wochen stark umgewälzt und dann zum Wasserwechsel verwendet.
Spurenelemente werden wöchentlich  manuell zugegeben  und eine Wassernachfüllanlage, die über eine fast luftdichte Kalkwasserrühranlage tropfenweise in den dafür günstigen frühen Morgenstunden Kalkwasser zuführt, rundet die Wasserpflege optimal ab. Auf einen Kalkreaktor wurde verzichtet.
Eine Ozonanlage die über eine Redoxregelung arbeitet, werden kleine Mengen an Ozon zugegeben, die über einen Bypass an den Injektordüsen der Pumpen den Einweißabschäumer zugeführt werden. Ein wichtiger Bestandteil der Anlage ist weiterhin eine UVC ANLAGE , die bei auftretenden Fischkrankheiten dafür sorgt das diese im Keim erstickt werden .

Alle Fische werden täglich gefüttert , dies geschieht über die Ansaugung der Hauptpumpe, die 5 Ausgänge hat und gewährleistet, das sich das Futter im Aquarium optimal verteilen kann und alle Fische zu ihrer Malzeit kommen. Das Futter, es sind ca. 200g unterschiedlichster Futtersorten, wird in einem Sieb mit Leitungswasser aufgetaut und danach ohne das Auftauwasser ( minimiert die eingebrachte Phosphatmenge erheblich) zugegeben. Weiterhin bekommen die diversen Doktorfische alle zwei Tage einen ganzen Kopf Salat oder ein Büschel Löwenzahn( frisch von uns mitgebracht. Über ein Seil mit einem daran befindlichen Gewicht wird das Grünzeug vom oben ins  Aquarium gegeben wird. Es ist wirklich die “Schau” zu sehen wie die Doktorfische das Grünzeug  innerhalb kurzer Zeit “vernaschen”.
Die einzelnen Futtersorten bestehen aus : Mysis, Brine Shrimps, Krill fein unf grob,Bosmiden und ab und an Fischrogen.
Das Aquarium ist nun 2 Jahre in Betrieb. Sicher ist in den zwei Jahren der eine oder andere Fisch gestorben, aber  alles in allem erfreuen sie sich bester Gesundheit. Auch einige Korallen sind eingegangen
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- Auftreten und Entfernen von Plagegeistern

Plagegeister haben sich plötzlich vermehrt und mussten von uns mechanisch beseitigt werden. Leider ist dies sehr schwierig, denn die angesprochenen Plagegeister waren NACKTSCHNECKEN, die die so herrlich gewachsenen Lytophytum, Cladiella und Sinularien angefressen haben. Es waren so viele und auch so kleine, daß sie nicht mit einem Tauchgang entsorgt werden konnten.
Wir sammelten und sammelten, nur einige Tage später waren wieder Hunderte da. Hinzu kam , das sie giftig sind und wir nur mit Handschuhen  arbeiten konnten. Beim ersten Auftreten hatten wir aber keine Handschuhe und wie man so als “Aquarianer” ist, fingen wir an diese mit den Händen zu entfernen. Erst beim Auftauchen bemerkten wir  unsere tauben, völlig gefühllosen Fingerspitzen.
Weitere Plagegeister waren Schnecken der Familie “HELIACUS sp.”, die sich immer wieder geschickt unseren Augen entziehen und leider nur gelegentlich in dem Aquarium zu finden sind, genauso wie die lieben Kebse( Gattung” PILUMUS spp.”), die wir uns durch die lebenden Steine selbst eingeschleust haben. Sehen...ja...aber rausholen...keine Chance. In dem Aquarium haben sie beste Versteckmöglichkeiten und wir mit unseren , im Verhältnis, klobigen Armen, kommen nicht an sie heran. Nur wenn sie wieder mal zugeschlagen und ein Stück einer Lederkoralle abgeschnitten haben und wir dieses Teil sehen, wissen wir, wo sie Ihre Wohnhöhle haben. Dann versuchen wir dem Übeltäter den Garaus zu machen, was auch oft gelingt – nicht immer, aber immer öfter.
Und weitere Plagegeister stellten sich in den zwei Jahren ein: Zum einen die allseits beliebten Planarien, wobei wir auf Mittel wie CONCUNAT L verzichteten und lieber eine “biologische” Waffe einsetzten: einige Lippfische der Gattung “HALICHORES”. Insbesondere der Planarienfresser Nummer 1, “Halichores maginatus” erwies sich als ausgesprochen wirkungsvoll. Diese Probleme waren dann gelöst, denn innerhalb von wenigen Wochen waren die Planarien verschwunden, zumindest soweit, daß sie nicht mehr auffielen.

Ein weiteres Problem bereiten uns nun die lieben kleinen Kissenseesterne, die sich innerhalb weniger Monate zu wahren Heerscharen vermehrt haben. Zum Zeitpunkt der Vermehrung gab es keine “Harlekingarnelen” auf dem Markt. In den letzten Wochen haben wir nun einige bekommen und sind nun guter Dinge, daß Sie der Plage Herr werden und Sie soweit reduzieren, daß sie nicht die ganzen Kalkrotalgen auffressen können.

Leider mussten wir die in das Aquarium eingebrachten Seesterne in gleichen Atemszuzg auch entfernen, was wiederum einige Fragen der Besucher aufwarf, die die Seesterne suchten.

In den nunmehr zwei Jahren wurde der Besatz um einige Tiere erweitert, von denen ich noch einige vorstellen möchte.
In den nunmehr zwei Jahren wurde der Besatz um einige Tiere erweitert, von denen ich nun noch einige vorstellen möchte.

Anfangen möchte ich mit den Acroporas. Wie bereits oben angedeutet hatten wir bei Grundbesatz auf Steinkorallen verzichtet, da ich aber selbst in meinem Aquarium diese pflege und vermehre, kam der Wunsch einige in diesem Aquarium auch einzusetzten. Ohne zu fragen brachte ich bei unseren Pfelgeintervallen einige Ableger aus meinem Aquarium mit. Dies waren zwei Acropora pulchar( auch bekannt unter der Stüber – Acropora) und drei Stücke von Poccilopora darmicornis. Diese wurde nun von uns mit Korallenkleber im oberen Bereich des Säule eingeklebt. Die eine Acropora war nach einer Woche schneeweiss und eine weitere Woche später tot. Sie hatte  volles Licht bekommen und diese Umstellung konnte diese wohl nicht adaptieren, während die andere nach zwei Wochen anfing eine Fusscheibe auszubilden und sich bester Gesundheit erfreute.
Auch die Pocciloproras entwickelten sich und begannen zu wachsen.
Einige Wochen gingen ins Land, Pulchar und Darmicornis zeigten herrliche Wachtumsspitzen und ich machte die Verantwortlichen darauf aufmerksam.

Auch Herr Marg sowie die anderen Beteidigten waren von meiner Aktion begeistert und ich bekam den Genehmigung einige riffbildende Steinkorallen zu integrieren.
In der nächsten Woche begannen wir insgesamt 4 Acroporas in dem oberen Teil zu integrieren und fest zu kleben. Eine Hydnophoras, wegen ihrer schönen grünen Farbe und zwei Acroporas. Eine sehr Große( leicht grün wirkend) und eine Kleine braune. Auch begann ich von meinen Ablegern noch einige mitzubringen. Darunter eine kleine Echinopora( ca 2 cm Durchmesser),zwei kleine Seriatopora hystrix ( ein Ast von 2 cm länge),sowie eine kleine P. veruscosa.
Wenn man heute in das Aquarium schaut fällt einem sofort im oberen Bereich die anfangs braune Acropora auf, denn sie ist nun LILA und das nicht nur an den spitzen sondern komplett durchgefärbt. Auch die anderen Steinkorallen sind sehr gut gewachen und haben sich verdoppelt. Die kleinen Ableger sind zu schönen Kulturen herangewachen. Die Echinopora ist mittlerweile über 20 cm im Durchmesser und auch die sehr langsam wachsende Hystrix ist schon eine kleine pinkfarbene Schönheit geworden. Auch der kleine Ableger der veruscosa ist komplett Rosa.
Lediglich eine der Pocciloporas hat sich vor einigen Wochen komplett aufgelöst , die andere allerdings steht immer noch in voller Pracht.
Weitere Highlights in dem Säulenaquarium sind mittlerweile 3 Mördermuscheln die in unterschiedlichsten Höhen eingebracht worden sind. Eine Maxima von ca 20 cm im oberen Drittel , eine weitere Maxima fast auf dem Boden und eine 30 cm grosse T. Squamosa im Mittelteil des Aquariums. Alle zeigen weiße Wachtumsränder und haben sich mit ihren Byssusfäden verankert.Auch wurde karibische Gorgonien eingebracht. Aus diese zeigen ihr Wohlbefinden sichtlich , indem sie stets geöffnet sind und schon mehrere Zentimeter gewachsen sind.

Aber auch Fische wurden  nach und nach zugesetzt.

Vor einem Jahr habe ich einen 40 cm langen Ac. Dussumeri besorgen können , der nun in der Kreissparkasse seine Kreise zieht. Ein besonderes Highlight ist wohl der seit 15 Monaten schwimmende Ac. Leucosteron der als 10 cm kleiner Jungfisch nun eine stattliche Größe von 15 cm mißt und sich sichtbar wohl fühlt. Einige “Punkte” die Ihn ab und an befallen schüttelt er innerhalb weniger Tage wieder ab, wobei die angeschlossene UVC – Anlage sicher dazu beiträgt und sich diese Investition sicher gelohnt hat. Weiter sind in das Aquarium noch ein Trupp von Pt. Kaudernis(25) eingezogen, die aus Nachzucht von mir und J. Dürbaum  stammen. Weiterhin ist ein 25 cm großer Ac. Sohal und andere Doktorfische in das Aquarium eingezogen. Auch die in kleinen Aquarium meisst verendeten Perllippfische(Anampses chrysocephalus und Anampsesmeleagrides) schwimmen in bester Verfassung in dem Säulenaquarium,sowie andere Lippfische. Alle Fische die in dem Aquarium schwimmen können hier nicht aufgeführt werden.Als neuster Besatz befinden sich 35 Anthias squamipinis in dem Aquarium, die in der örtlichen Presse fälschlicher weise als Haremsverband Goldfische tituliert wurden.

Auffällig ist über die Zeit das alle Fische sich in dem  Aquarium äußerst friedlich verhalten , was ich hauptsächlich auf die runde Form zurückführe und Das sollte für andere grosse Aquarien berücksichtigt werden

- Besonderheiten beim Betreib

Die zylindrische Form hat aber auch ihre Nachteile. Einer der größten ist wohl die Strömung die an den runden Scheiben verpufft . Beim Tauchen kann an sich kaum halten und an den Korallen kommt meiner Meinung nach viel zu wenig an. Dies könnte man lösen ,indem die Ausgänge von aussen kämen, was aber die gesamte Optik stören würde, somit kommt nur eine höhere Strömung in Betracht und sollte bei späteren Säulenaquarien mit eingeplant werden.
Die Wasserqualität ist über die gesamte Standzeit Stabil. Die Wasserwerte sind: PH-Wert( morgens 8.00/ abends 8.38) KH- Wert: 8, Nitrat : NN, Phosphat: kleiner als 0.1,Salzdichte: 49.0000ms;Calzium: 400 mg/l.
Die Reinigungsintervalle sind wöchentlich und in der übrigen Zeit haben zwei von mir eingearbeitete Sparkassenmitarbeiter die täglichen Arbeiten, wie füttern und Kontrolle übernommen. Bei den wöchentlichen Serviceintervallen tauchen wir regelmäßig in der Säule, dabei ist nicht nur die Kontrolle der Korallen wichtig sondern selbstverständlich auch die Reinigung der Innenscheiben ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Dies war anfangs sehr schwierig denn da die Säule aus Plexiglas besteht ist sie sehr empfindlich gegen Kratzer. Es war sehr schwierig einen geeigneten Reiniger zu finden der zuverlässig die hartnäckigen “grünen Punkte” entfernt aber das empfindliche Plexiglas nicht zerkratzt. Mehr aus einem Zufall ist die für dies Aquarium optimale Reinigungsmethode entstanden. Wir testeten an einen alten Stück Plexiglas von Schabern bis hin zu Kreditkarten der Sparkasse , aber die zufällig beim renovieren abfallenden FEINSPACHTEL erwiesen sich als Optimal. Alle anderen getesteten Materialien hinterliessen entweder Kratzer oder entsprachen nicht unserer Zufriedenheit. Seitdem sind wir regelmäßig Besucher der Baumärkte , das sich die Spachtel leider sehr schnell abnutzen und nicht mehr die nötige Schärfe aufweisen, die notwendig ist.
Weiterhin werden die Scheiben täglich ,durch die eingewiesenen Sparkassenmitarbeiter, mit einem eigens dafür entwickelten Elektronischen Magnetreiniger , der ferngesteuert seine Kreise zieht, gereinigt.
Aber auch die vorsichtigste Reinigung hinterläßt  ab und an einen kleinen Kratzer. Auch die Doktorfische machen durch ihr Abzupfen der Scheiben kleine Kratzer in die Scheiben und eine eingesetzte Seeigelart(Tripneustes gratilla) meinte es auch nicht gut mit den Scheiben und musste nach kurzer Zeit wieder entfernt werden.

- Ein Schau- und Lehrobjekt

Ganze Gesellschaften kommen mit Bussen zu der Kreissparkasse Osterholz um sich das Aquarium anzusehen. Auch nach den regulären Öffnungszeiten ist das Aquarium Besuchern zugänglich , da es direkt am SB Bereich entstanden ist.
Grosser Beliebtheit erfreuen sich auch die Lehrveranstaltungen , die ich auf einer Amerikareise gesehen habe und die mit Absprache mit der Kreissparkasse nun durchführe.
Dabei werden in einer eineinhalbstündiger Veranstaltung  Kindern das Aquarium, der Einstieg( wo wir in das Aquarium einsteigen) und die Tiere im Aquarium, sowie einige Daten der Anlage erklärt. In einem eigens dafür eingerichteten kleinen Lehrbecken, zeigen wir den Kindern dann einige Tiere, die Sie nach einer Erklärung berühren und anfassen  können. Auch dadurch bringen wir den Bewohnern der Stadt  die wundervolle Natur der Riffe ein Stück näher und erhoffen uns einen besseren Umgang mit dem sensiblen Ökosystem Meer
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