Dinoflagellaten (Panzergeißler)

In den letzten 10 Jahren tauchten diese „Dinoflagellaten“ immer wieder in den verschiedensten Meerwasser-Aquarien auf und man kann fast sagen, dass diese über das Aquarium „herfallen“, denn ein Aquarium mit einem schlimmen Befall dieser Algen, kann dem User jegliche Freude am Hobby vereiteln.
Aber nicht nur dies, auch viele Korallen und ebenso Fische leiden unter diesen Algen besonders stark.
Als ich das erste Mal diese Algenarten in einem Aquarium hatte, wusste ich mir keinen Rat, denn AlgenEX gab es nicht und ebenso kaum Informationen auf diesem Sektor, denn dies ist schon mehr als 15 Jahre her.
In dem besagten Aquarium war ein rostroter Bezug über den Steinen, dem Bodengrund und auch waren spuren an dem diversen Leder.-und Weichkorallen.

Als erste Maßnahme wurde damals mit Absaugen eingegriffen, aber statt dass es eine Besserung gab, wurde es nach dem folgenden Wasserwechsel noch viel heftiger.
Heute wissen wir, dass es an den Eintrag der im frischen Meerwasser befindlichen Surenelemente liegt, dass die „Dinoflagellaten“ sich massenhaft vermehren können.
Weiterhin wurde es mit Ozon versucht und auch dies blieb gänzlich erfolglos.
Auch ein Einsatz von einem damals häufig genutzten Diatomeenfilters war hoffnungslos, denn wenige Stunden nach dem Einsatz war er „dicht“ und musste gereinigt werden, wobei die „Dinoflagellaten“ sich fröhlich weiter vermehrten.
Es wurde zudem noch eine UV-Anlage installiert und auch dieser Einsatz brachte keinen Erfolg.
Eine „Hammermethode“ wurde als vorläufig letztes Mittel eingesetzt: „LICHT AUS FÜR DREI TAGE“. Dies war zwar ein unübersehbarer Erfolg bei den ohnehin schon geschädigten Korallen, denen eine solche Tortur zudem stark zusetzte und die nun noch schlechter „standen“, was aber nur ironisch gemeint ist, weil eine solche Maßnahme Heute nicht mehr empfohlen werden sollte. Zudem war eher das Gegenteil der Fall, denn durch die weitere Schwächung des gesamten Ökosystems, konnten sich die Goldalge/Dinoflagellaten noch explosionsmäßig vermehren.
Als vorerst letztes Mittel griffen wir damals zu einer Neueinrichtung, indem wir alles an Wasser tauschten, die gesamte Dekoration( Lebenden Steine und Korallen) aus dem System entnahmen und den Korallensand entsorgten.
Alle Steine und Korallen wurden in von uns mitgebrachten eingefahrenem Salzwasser gespült und dann wieder eingebaut und nachdem der Korallensand wieder eingebracht war, wurde das Becken wieder mit Wasser befüllt.
In diesem Fall war die Plage besiegt und das System erholte sich wieder, aber dies kann keine Lösung sein.

Kurze zeit später wurde bei einem weiteren Problembecken mit identischen Problemen das erste Mal „AlgenEx“ benutzt und nach einem genauen Einsatz von 14 Tagen war das System frei von jeglichen Dinoflagellaten!

Diese kleine Geschichte soll verdeutlichen, was man alles versuchen kann, die Alge zu beseitigen und dass letztendlich nichts zum Erfolg geführt hat.

Auch in den kommenden Jahren versuchten wir weiter biologisch dem Problem an den „Kragen“ zu gehen, aber bisher sind keine Erfolge zu verzeichnen, denn die Goldalge/Dinoflagellaten sind häufig giftig und so mussten wir feststellen, dass weder uns bekannte Fische, Igel oder Schnecken diese Dinoflagellaten verzehren.

Erscheinungsbild der Alge und Erkennung:

- Rotbraune Farbe der Belege deutet auf Dinoflagellaten hin
- Keine dauerhafte Kettung, also keine festen „Teppiche“
 -Durch das Wedeln mit der Hand über die Dinoflagilaten lösen sich diese auf und  das Wasser (je nach Befall) ist leicht Rostfarben
- Nach 10 Minuten ist es so, als wenn man nie im Becken gewedelt hätte!
- Morgens deutlich weniger und immer stärkerer Befall während der Lichtphase
- Nach einem Wasserwechsel werden die Dinoflagilaten eher mehr als weniger
- Wasser „riecht“ penetrant (je nach Heftigkeit)
- Gaseinschlüsse, optisch wie bei den Cyanobakterien, aber wesentlich weniger
- Mikroskopisch ist diese Alge leicht zu erkennen.

Einen besonders schweren Fall eines Dinoflagellaten-Befalls in einem Aquarium findet ihr unter diesem link

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